
Text enthält Spoiler: nicht lesen, wenn Sie Idiocracy noch nicht gesehen haben
Ein Film, der als Komödie anfing, und immer mehr zur Dokumentation wird. Idiocracy ist der filmische Blick in eine Zukunft, in der die dümmsten Bestandteile der menschlichen Gesellschaft, aufgrund massiv überlegener Fortpflanzungsquoten, dominieren. Erdacht und umgesetzt hat diesen Film der gute Mike Judge, an dieser Stelle schon früher einmal lobend erwähnt.
Idiocracy = die Idioten sind an der Macht

Der durch ein Versehen für 500 Jahre eingefrorene Joe „Durchschnittsmensch 2006“ Bauers erwacht auf einem Planeten, auf dem er der mit Abstand intelligenteste Mensch ist. Vom Präsidenten der USA, Dwayne Elizondo Mountain Dew Herbert Camacho, erhält er den Auftrag, die wichtigsten Probleme des Landes (Hungersnot, Bodenerosion, schwache Wirtschaft) zu lösen – innerhalb nur einer Woche. Da dies eine fast unmögliche Aufgabe ist, scheint Bauers zu scheitern und soll in einer Art Stock Car-Arena mit Flammenwerfern öffentlich hingerichtet werden. Der Name für diese Art Todesstrafe: „Rehabilitation“. Ob er in letzter Sekunde gerettet wird und am Ende die Zeitmaschine findet, die ihn wieder nach Hause bringt, das sei hier nicht verraten, selber gucken macht schlau.
Ein weniger durch Inhalt (der ist sehr überschaubar), sondern eher den großartigen Humor, gute Besetzung und vor allem anderen das hervorragende Script überzeugender Film. Wer schon immer das Gefühl hatte, die Menschheit wird immer blöder, weiß jetzt, warum. Und auch wo das alles hinführt.

Ein richtig alberner, blödelnder Film, mit schlechten Effekten und einer sehr einfachen Story – eigentlich Zutaten für einen echten Scheißfilm, aber: ich habe selten so viel in einem Film gelacht wie bei Idiocracy, und ein Film, der mich über fast 90 Minuten auf sehr intelligente Weise amüsiert, kann kein schlechter Film sein. Da Idiocracy randvoll mit kulturellen Referenzen ist, schadet es nicht, wenn man sich mit der Popkultur der USA einigermaßen auskennt. Viele inzwischen ikonische Szenen danken es dem Zuschauer, ich denke da nur an den Besucherbegrüßer im Großmarkt, der die Kunden mit „I love you“ begrüßt…
Relevanz erhält der Film durch aktuelle Ereignisse, die erahnen lassen, dass die Prämisse von Idiocracy nicht wirklich weit hergeholt ist. Viele Programminhalte im gegenwärtigen Fernseh sind nicht mehr weit von „ow my balls“ entfernt.

Im Rahmen des US-Präsidentschaftswahlkampfs 2016 sagte der Regisseur Mike Judge jedenfalls angeblich „Ich bin kein Prophet – ich lag 490 Jahre daneben.“.
Kommerziell war der Film im Kino ein völliger Flop, was ich nicht wirklich glauben/verstehen kann. Denn am Film kann es nicht gelegen haben, der ist absolut 1a und sehenswert. Auf diversen bunten Scheiben-Datenträgern verkaufte sich Idiocracy bis heute besser.
Die Idiocracy Besetzung:
Joe Bauers: Luke Wilson Rita: Maya Rudolph Frito: Dax Shepard Präs. Comacho: Terry Crews Dr. Lexus: Justin Long Außenminister: David Herman Richter Hank: Stephen Root Brawndo CEO: Thomas Haden Church Beef Supreme: Andrew Wilson
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