Ehrensold wem Ehrensold gebührt

Um das mal in die richtige Perspektive zu setzen: 200.000 Euro jährlicher „Ehrensold“ für Wulff, das ist zwar gemessen an der dafür abgelieferten geradezu mikroskopisch geringen Leistung recht üppig, andererseits aber wäre ein Ex-Bundespräsi, der mit seiner Familie unter Autobahnbrücken lebt, auch nicht wirklich wünschenswert.
Und: Mein Orthopäde verdient wahrscheinlich mehr als das – ganz ohne in der Öffentlichkeit zu stehen. 200.000 ist zwar als Jahreseinkommen deutlich überdurchschnittlich, aber in den Kreisen, zu denen sich Wulff in den Jahren seiner Berufspolitikerlaufbahn Zutritt verschafft hat, ein besseres Almosen. Insider sprechen von „Peanuts“.

Auch hatte Wulff bereits eine Minute nach seinem Amtseid einen Anspruch darauf. Den ihm jetzt steitig machen zu wollen, sieht in meinen Augen kleinlich aus, auch wenn das eine oder andere wartende Amigo-Pöstchen aus der „Wirtschaft“ (Aufsichtsrat, „Berater“, etc.) sicher auch so den totalen Abstieg verzögern dürfte.
Gut vernetzte Typen wie Wulff fallen vorerst noch auf die Beine. Die große Geste wäre ein freiwilliger Verzicht auf den Ehrensold, bis sämtliche Vorwürfe entkräftet sind. Aber, daran haben wir uns gewöhnt, Wulff ist niemand, der das Zugreifen („Meins.“) zugunsten einer stilistisch sauberen Lösung hintanstellen würde. QED.

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