Focus Locus Pokus

Das von Burda und Helmut „Quadratschädel“ Markwort in München aus dem Nichts gegründete Nachrichten-Placebo „Focus“ ist an dieser Stelle schon früher mit launigen Bemerkungen bedacht worden.
Wann immer in der Welt etwas geschieht – die „Focus“-Praktikantinnen wringen sogleich ihre kleinen Hirne aus, um dem geneigten Leser mit Hilfe von Textbausteinen und teilweise mehrsilbigen Worten ihre Sicht der Dinge näherzubringen: „Vor 100 Jahren starb Martha, die letzte Wandertaube, in einem Zoo von Cincinnati.“

Artig honoriert der Leser diese Anstrengung mit dem Klick auf die obligatorische Sternchenbewertung unter dem jeweiligen Artikel. Ein Sternchen, zwei Sternchen, das ist dabei schon guter Durchschnitt. Zur Klärung: Fünf Sternchen wäre das Maß aller Dinge.
Der Leser mag’s nimmer ertragen, und greift inzwischen auch im Arztwartezimmer lieber zur Bunte oder Yacht Magazin. Ein Heft im Zeitschriftenhandel zu erwerben trauen sich manche nur noch in Verkleidung.

Der Schuldige war schnell erkannt: In der Chefetage hat’s g’schnacklt. Quoos, Reitz, Krischer – die Liste nimmt kein Ende. Nächster Chef wird, wessen Name sich wie ein lustiges Comicgeräusch aussprechen lässt.

Wem das alles zu schnell ging, kann sich hier die Liste der „Focus“-Redakteure angucken, und wann sie ihre journalistische Karriere beendet haben:
http://www.focus.de/kultur/medien/15-jahre-focus-und150-redaktion-und-verlag-gestatten-wir-sind-focus_aid_233691.html

Das Artikelchen (Rubrik „Kultur“) wurde mit immerhin einem Sternchen bewertet, verschweigt auch nicht die Schattenseiten: Einige der Redakteure, freut man sich, hätten nach etlichen Jahren ihre Bezüge verbessert, z.B. durch leitende Position bei „Focus-Money“, „Focus-Schule“, „Focus Online“, oder „Playboy“. Na, Glückwunsch, Hic focus est, partis ubi se via findit in ambas.

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