Hallo die Damen

hello ladies

Hello Ladies

Stephen Merchant ist ein komischer Kerl. Nicht nur, dass er komisch aussieht: Glubschaugen, breites Grinsen, lang und schlacksig – eine echte Bohnenstange. Nein, Merchant ist auch einer der Co-Autoren und Erfinder der Serienkomöde „The Office“. Er hat also Humor, und schreckt nicht davor zurück, davon Gebrauch zu machen.

Aber weil man sich nie auf Lorbeeren von gestern ausruhen kann und will, machte er weiter und erfand „Hello Ladies“, ebenfalls mit komischer Absicht. In „Hello Ladies“ spielt Merchant einen in die USA ausgewanderten Briten, der nicht nur auf der Suche nach *einer* Frau ist – er sucht die perfekte Frau, und da zeigt sich der Ansatz des Unsympathen und auf Äußerlichkeiten fixierten A-Lochs, mindestens muss sie ein Playboy- oder sonstiges Model sein…

Stuarts kleine Horrorshow

Stephen Merchant als Stuart in Hello Ladies, wahrhaftig kein Adonis
Stephen Merchant als Stuart in Hello Ladies, wahrhaftig kein Adonis
Stephen Merchant in Hello Ladies, wahrhaftig kein Adonis

Stuart, so der Name des Hauptcharakters, ist Webdesigner und seine Suche nach einer hochattraktiven Partnerin hat ihn nach Los Angeles geführt. Stuart kaufte ein Haus, in dem er auch arbeitet, und das er teilweise untervermietet hat.

Soweit das Setup, das ursprünglich Teil von Merchants Standup-Routine war.

Immer wieder lernt Stuart attraktive Damen kennen, die er anschließend auf die eine oder andere Art vor den Kopf stößt, noch bevor es zur Zielgeraden kommt.

Ich denke, die Serie funktioniert für mich aus dem Grunde nicht, dass Merchant ein wirklich extrem unattraktiver Kerl ist, und der rein visuelle Kontrast zwischen dieser menschlichen Heuschrecke in enger schwarzer Kunstlederjacke (Stuart) und den angepeilten Mädels „Finger weg“ schreit. Das sorgt dafür, dass das Scheitern jeglicher Annäherungsversuche vorprogrammiert ist. Das Setup ist einfach nicht glaubwürdig genug, um komisch sein zu können.

Daraus resultiert auch, dass es jedenfalls mir nicht gelingen mag, mich mit Stuart zu identifizieren. Ich sehe Ihn lieber scheitern als ihm Erfolg zu wünschen. Wenn er es tatsächlich schafft, ein sehr hübsches Mädel aufzureißen, macht er jeden Erfolg durch seine amurös motivierten Lügenkonstrukte einerseits und Unachtsamkeit andererseits wieder zunichte, und geht am Ende der Folge doch wieder allein ins Bett.

Trotzdem muss man allen Nebendarstellern, und auch Merchant (als Regisseur) freundlich zuprosten – handwerklich wirklich gute Arbeit. Aber: ist „Hello Ladies“ die Zeit des geneigten Freundes komischer Unterhaltung wert? Leider eher nicht.

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