Kachelmann!

Der Prozess um den prominenten Herrn Kachelmann war in vielerlei Hinsicht interessant.

Er zeigte, dass man so prominent sein kann wie man will – wenn eine Frau Vergewaltigung schreit, hat der so beschuldigte Mann erst Mal ganz schlechte Karten.

Er zeigte auch, dass sich juristisch vieles zerstören läßt – Beziehungen, Karrieren, Vertrauen – aber kaum etwas aufbauen.

Ich war nie prominent und werde es wohl auch nie werden – ich kann mir also nur aus meiner Laien-Perspektive vorstellen wie es ist, wenn einem alle dauernd auf die Schulter klopfen und man irgendwann selbst glaubt, dass aus seinem Arschloch die Sonne scheint und er persönlich es ist, der die Apfelbäume zur Blüte treibt. So jedenfalls stelle ich mir den Geisteszustand vor, in dem auch der schweizer Herr gesetzten Alters anfing, an mehreren Damen parallel herumzufummeln, die pharmazeutischen Helferlein machen’s ja möglich.

Aber: Darf der Kachelmann nicht ein Scheißkerl sein, wenn er möchte? Klar darf er. Für den Part gibt es ja eine andere Autorität: Alice Schwarzer. Und die hat gegenüber Justizia die Vorteile, weder blind zu sein, noch sich von ‚in dubio pro reo‘ von ihrer Wahrheitssuche abhalten zu lassen.

Die ganze Geschichte hat aus zwei unbescholtenen Menschen eine potenzielle Wichtigtuerin und einen potenziellen Vergewaltiger gemacht. Alice Schwarzer geht für mich ganz klar aus der Sache als Siegerin hervor.

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